14. Oktober 2015

Landschafts-Kunst und Ahorn-Tanz

Dr. Armin Gatterer und BM Guido Bocher

Am 10. Oktober 2015 wurde die Ausstellung DolomitArt im Beisein von Vertretern aus Kultur, Politik und Alpinismus, der teilnehmenden Künstler sowie zahlreicher Interessierter feierlich eröffnet. Zu diesem Anlass wurde ein auf der Terrasse der Bibliothek errichtetes LandArt-Objekt in Form eines Ahornsamens eingeweiht und die Gewinner des Kunstwettbewerbs prämiert.

Wettbewerb und Workshop

Im Frühjahr startete das Projekt DolomitArt als Kooperation zwischen Bildungsausschuss Toblach, Bibliothek Hans Glauber und Naturparkhaus Drei Zinnen unter Schirmherrschaft der  Stiftung Dolomiten UNESCO. Teil des Projekts war unter anderem ein LandArt-Fotowettbewerb, bei dem es darum ging im Dolomiten UNESCO Welterbe ein LandArt-Objekt zu gestalten und fotografieren. 18 Teilnehmer aus Südtirol, Italien und sogar Frankreich stellten sich dieser disziplinübergreifenden Herausforderung und reichten insgesamt 40 Fotografien ein. Ein weiterer Teil des Projekts sah vor, dass auf der Terrasse der Bibliothek Hans Glauber im Rahmen eines Workshops ein LandArt-Objekt errichtet wird. Unter Anleitung des Ahrntaler Künstlers Alois Steger ist in diesem Rahmen ein etwa 3,5 m hoher, beweglicher Ahornsamen aus Weidenästen entstanden.

Einweihung Ahorn-Skulptur und Performance by Roberta Rio

Roberta R

Andreas Walder und Hanspeter Eisendle

Im Antlitz dieses  Kunst-Objekts begrüßte  Andreas Walder, Präsident des Bildungsausschusses Toblach die zahlreichen Gäste, die sich zur Eröffnung der Ausstellung auf der Terrasse der Bibliothek eingefunden hatten. Andreas Walder betonte, dass die Verbindung von Kunst und Natur auch im Sinne Hans Glaubers steht, der sich in beiden Bereichen namhaft gemacht hat und dessen Namen die Toblacher Bibliothek trägt. Der BM Guido Bocher dankte den Organisatoren und den Künstlern für die lobenswerte  Initiative.  Armin Gatterer, Abteilungsdirektor für Deutsche Kultur, überbrachte die Grußworte des Landesrats Philipp Achammer und dachte in einigen Sätzen laut über den Impakt  künstlerischer Initiativen und landschaftlicher Inputs nach.
Im Anschluss führte die Tänzerin Roberta Rio eine Performance auf, bei der sie sich mit dem Ahornsamen-Objekt in einen Dialog stellte und sein dynamisches, symbolträchtiges Potential mit weichen fließenden, ehrfurchterbietenden Bewegungen nachempfand. Unterstrichen wurde die nahezu mystische Stimmung durch eine spektakuläre  Naturkulisse:  der sich neigende Tag tauchte das gesamte Panorama in flutendes Abendlicht.


Prämierung

Loris Burger und Dr. Armin Gatterer

Zum guten Schluss versammelten sich die vielen Anwesenden vor den im Foyer der Bibliothek ausgestellten Werken.  Der als Ehrengast geladene Bergsteiger und Philosoph Hanspeter Eisendle zerlegte in einer kleinen Ansprache den Begriff „‘Ehrengast“ und  erklärte, sich seinerseits geehrt zu fühlen, Gast und Betrachter dieser Ausstellung sein zu dürfen.  Schließlich wurden die Sieger des LandArt-Fotowettbewerbs prämiert. Den ersten Preis gewann der Innichner Loris Burger mit einer minimalen, aber sehr effektvollen Blüteninstallation  im Wald. Der zweite Preis ging an die Toblacherin Annemarie Mittich für eine mit Laub sauber gelegte und  geschichtete Kreisform, die laut Jury verschiedene Assoziationen weckt. Der Preisträgerin des 3. Preises gelang es, das Motiv der Drei Zinnen auf amüsante Art und Weise zu interpretieren. Weitere sieben Anerkennungspreise wurden vergeben. In der Jury saßen Nina Schröder (Kunstkritikerin und Journalistin), Luis Seiwald (Künstler und Kunsterziehungslehrer)  und Josef Hackhofer (Fotograf und Schutzgebietsbetreuer). Die Ausstellung bleibt bis 3. Dezember in der Bibliothek Hans Glauber, wird dann in verschiedenen Toblacher Geschäften präsentiert und wandert zu Beginn des neuen Jahres ins Naturparkhaus Drei Zinnen.

Alle Bilder der Eröffnung und Performance